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Warum müssen Rassekatzen
so teuer sein?

"Katzen sitzen immer an der falschen Seite einer Tür. Lässt man sie raus, wollen sie rein - lässt man sie rein, wollen sie raus." (Alte Weisheit unter Katzenbesitzern.)

Eigentlich lässt sich das ganz einfach erklären, aber nicht in zwei Sätzen.

Ein seriöser Züchter ist einem Verein angeschlossen und dort registriert. Alle Leistungen, die der Verein anbietet, können somit in Anspruch genommen werden. Die Leistungen des Vereins gibt es nicht umsonst, denn Besuche von Ausstellungen, Stammbaumerstellung, Meldung von Jungtieren etc. sind kostenpflichtig. Als ordentliches Hauptmitglied eines Verbandes kommen jährliche Kosten in Höhe zwischen 30 und 100 Euro zusammen.

Normalerweise besuchen die meisten Züchter regelmäßig Ausstellungen, teilweise weltweit. Diese Besuche dienen dazu, die Klasse der Rasse und Schönheit der Tiere bestätigen zu lassen. Errungene Titel werden in die Stammbäume eingetragen. Es sollen nur gesunde, attraktive und die schönsten Tiere, die dem Rassestandard entsprechen, aus weitentfernten Linien verpaart werden, um auch gesunde Kitten zu bekommen. | Zum Seitenanfang

Ausstellungen kosten Geld. So fallen pro Tier, Tag und Käfig Kosten in Höhe von 30 bis 70 Euro an. Hinzu kommen Meldegebühren, je nach dem, in welcher Klasse das Tier präsentiert wird. Die Kosten dafür liegen zwischen 30 und 50 Euro. Nicht zu vergessen sind da Aufwendungen für der Kosten für die Anreise, Übernachtung/en und Verpflegung. Je weiter die Entfernung zu einer Ausstellung, desto teurer wird das Ganze.

Dann ist da noch die Sache mit den Punkten. Um einen Titel in höheren Klassen, wie z.B. "Internationaler Champion", "Großer Internationaler Champion", "Europa-Champion" oder gar "Welt-Champion" zu gewinnen, müssen Punkte im Ausland errungen werden.

Fazit: Je höher der Titel, desto mehr wurde in die Ausstellungsbesuche der Katze investiert. Ob das auch der Katze gefällt, kann allerdings niemand sagen, denn für so manch ein Tier ist das alles mit einem erheblichen Stress verbunden. | Zum Seitenanfang

Es muss vor dem ersten Wurf ein Zwingername im Verband registriert werden. Dieser ist quasi der Nachname der Tiere, die im Besitz des Züchters geboren werden. Noch Jahre später kann anhand dieses Namens der Züchter herausgefunden werden. Die Registrierung des Zwingernamens kostet ebenfalls Geld. Dafür ist dann auch der Name weltweit geschützt und exklusiv zum Preis von ca. 50 Euro.

Kitten und Jungtiere werden von seriösen Züchtern nur entwurmt und geimpft abgegeben, s. Impfschema. Dies bedeutet natürlich Kosten für mehrfache Tierarztbesuche und Medikamente. Gleiches gilt auch für erwachsene Tiere und insbesondere Zuchttiere. Diese müssen für die Verpaarung und auch für Ausstellungsbesuche jederzeit einen vollständigen Impfschutz aufweisen. Auf Ausstellungen wird dies von Tierärzten überprüft. Kosten für jährliche Tierarztbesuche pro Tier ca. 80 bis 150 Euro, incl. der Kosten für einen Heimtierausweis. | Zum Seitenanfang

Ausstellungsbesuche dienen auch dem Zweck, Kontakte zu anderen Züchtern und Liebhabern zu knüpfen. Das spezielle Interesse des Züchters gilt auch der Suche nach einer in Frage kommenden Katzen für die Verpaarung seiner eigenen Tiere. Wird dann der ideale Partner hierfür gefunden und die Besitzer der Kätzin und des Katers sind sich einig, besucht normalerweise die Kätzin den Kater. Auch hier fallen weitere Kosten an, denn in den wenigsten Fällen wohnt der Kater gleich neben an. Ein Zuchtkater wird natürlich auch im Zuchtkater Verzeichnis eingetragen, was ca. 50 Euro kostete. Um eine Katze decken zu lassen, können durchaus Fahrten von mehreren hundert Kilometern, plus Übernachtungs- und Verpflegungskosten anfallen. Meist entstehen zwei mal Fahrtkosten, da die Katze mehrere Tage bei dem Kater verweilt. In diesem Zusammenhang ergeben dann noch Kosten für tierärztliche Untersuchungen, die von beiden Katzenbesitzern gefordert werden. Solche Tests liegen sich etwa bei 80 Euro pro Tier. Die Deckung selbst ist der Kostenintensivste Posten und schlägt mit bis zu 900 bis 1200 Euro zu Buche. | Zum Seitenanfang

Sind dann endlich die Katzenkinder auf der Welt, müssen in den ersten vier Lebenswochen die erforderlichen Stammbäume beim Verband beantragt werden. Für jedes Tier fallen Kosten in Höhe von ca. 20 Euro an plus eine Gebühr für eine Eintragsungskarte in Höhe von 11 Euro. Sind dann ca. ab der vierten Lebenswoche die Kitten auf feste Nahrung umgestellt, kommen die Futterkosten für den Wurf hinzu. Ein Jungtier wird meist anfangs mit spzieller Kittennahrung gefüttert. Meist ist dies teurer als normales Nass- und/oder Trockenfutter... und Katzenkinder sind schließlich immer hungrig.

Bei all diesen normalen Vorgängen ist noch nicht berücksichtigt, dass in jedem Katzenhaushalt auch mal ein Tier erkrankt. Glücklicherweise handelt es sich meistens zwar nicht um ernsthafte Krankheiten, aber was ein Tier hat, haben schnell auch mehrere. Und in Züchterhaushalten leben naturgemäß keine Einzeltiere, sondern oft noch neben den aktuellen Zuchttieren und Babys auch Kastraten. Aber Tierärzte und Medikamente sind teuer! Es gibt kaum einen Züchter, der nicht mal eine Durchfallerkrankung, die Folgen einer Rangelei unter den Tieren oder auch nur ein Unwohlsein bei seiner Katze behandeln lassen musste. In nicht seltenen Fällen muss auch der Tierarzt bei der Geburt eingreifen oder gar einen Kaiserschnitt (Kosten von ca. 250 Euro) vornehmen, und dann droht noch der Verlust des Muttertieres und/-der des gesamten Wurfes !

Ältere Tiere werden meist kastriert, um unerwünschte Nachkommen zu verhindern, da seriöse Züchter nur mit gesunden Tieren bis zu einem gewissen Alter züchten. Die Kosten der Kastration beim Kater betragen ca. 70 Euro, bei der Kätzin 100 Euro und auch hier können immer mal wieder Komplikationen auftreten, die sich schnell recht umfangreich auf den Geldbeutel auswirken können. | Zum Seitenanfang

Fakt ist also, wer seriös Katzen züchtet und verkauft, hat eine ganze Reihe von festen und variablen Kosten, so dass er seine Jungtiere nicht nur für ein paar Euro abgeben kann. Nur durch einen angemessenen Verkaufspreis kann zumindest ein Teil der Kosten gedeckt werden.

Katzenzucht ist ein Hobby und in den Größenordnungen, die wir Mitglieder in den Richtlinien verankert haben, gar nicht zum reich werden geeignet. Zum Wohle unserer Tiere wird die gezielte Zucht unter den bestmöglichen Voraussetzungen betrieben, wozu zum Beispiel auch das Verbot der Käfighaltung gehört. Wir lieben unsere Tiere und wünschen uns für sie liebevolle Paten, die auch einen fairen Preis zum Wohle der geliebten Rassekatzen zu zahlen bereit sind.

Leider werden immer öfter billige Tiere - teilweise von"Massenzüchtern" (meist ohne ordentliche Papiere) aus Zeitungsanzeigen oder gar dem benachbarten Ausland mit versteckten Krankheiten - durch dann häufige anfallende Tierarztbesuche schnell zur absoluten Kostenfalle.

Sie möchten doch sicher nur ein möglichst gesundes Tier Ihrer Wunschrasse bei sich aufnehmen, welches die besten Vorraussetzungen dazu auch hat, oder? | Zum Seitenanfang

Quelle: Edelkatzenclub Stollberg